Andreas Ortag
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Andreas Ortags Kompositionen entstehen aus dem Versuch, einen Gleichklang mit der Natur herzustellen, und aus jenem intuitiven Suchen, das den - durchaus
nicht offenliegenden - Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhängen des Gegebenen auf der Spur ist. Es ist nicht die Vorstellung von einer idealistischen Harmonie, die Ortag an seine Bilder weitergibt, sondern die Vorstellung eines nur im Augenblick gültigen Zustandes, der sich aus ordnendem Intellekt und dem stets vorhandenen Staunen über das Chaos von Außen- und Innenwelt ergibt. (Hilger)

Der Farbauftrag folgt assoziativen Vorgängen, der Pinselstrich und die Finger oder Handballen des Malers seinem gestischen Impetus. Ortags Malerei verweist nicht anders auf sich selbst, wie die Zeit sich selbst genügt, wie das Leben sich selbst genügt – und niemand behauptet, das Leben sei abstrakt. (Zawrel)

Seit 1980 beschäftigt sich Ortag intensiv mit druckgrafischen Techniken.
Seinem Naturell entsprechend ist dem Künstler hier ein weites Experimentierfeld entstanden. Holzschnitt, Radierung, Siebdruck, Monotypie, Kombination dieser Verfahren und nachträgliche Bearbeitung der Drucke führen zu immer neuen Versuchen mit äußerst reizvollen Ergebnissen. (Rössl)

Kommunikation/Aussage/Gestaltung – als zarter Knabe, Ende der 60er-Jahre, malte ich knallige Pop-Poster mit seltsamen Botschaften. Als Lehrling gestaltete
ich dann (unter anderem) eine Zeitschrift; in der Akademiezeit verdiente ich mit GraphicDesign-Aufträgen, was ich als brotloser Künstler (und bald auch als Familienvater) verbrauchte.

Nachdem ich im Anschluss an das Studium drei Jahre lang Art Director in einer kleinen Wiener Agentur gespielt hatte, zog ich mich von der Werbung zurück und gestalte seit knapp 20 Jahren Bücher, Zeitschriften, Plakate und dergleichen für einige Stammkunden.

Als Gestalter – und auch als Teilzeit-Lehrer für Grafik- und Kommunikations-Design an der »Graphischen« in Wien – verbinde ich Hand-, Herz-, Hirn- und Computer-arbeit: Buchstaben/Zeichen/Bilder – eine phantastische Werkzeugkiste!

Kunstwerk, Gebrauchsgegenstand, Fundstück, Spielerei?

Die ersten konkreten Stücke waren – abgesehen von der Begeisterung (seit ich mich erinnern kann) für alles zum Anschauen und Angreifen – und abgesehen von den vielen lustvollen Materialspielen der Kindheit und Jugend – also wo waren wir stehengeblieben? ja! Wächterfiguren aus Metall und Holz: Mitte der 80er-Jahre
eine Ausstellung im DOK St.Pölten und in der Alten Schmiede in Wien.

Seither genieße ich immer wieder die Sinnlichkeit der Dreidimensionalität – und das Handwerk: Wasser, Papier, Holz, Erde, Stein, Metall, Feuer. Trennungen kann ich sowieso nicht ertragen.

»Bild und Collage greifen ineinander: neben eingeklebten Rechnungen, Aufgabescheinen und Fahrkarten finden sich Gedichte, Kurztexte,
Zeichnungen und Aquarelle.
Diese reizvollen Kleinkunstwerke ergeben ein aufschlußreiches Psychogramm des Künstlers. Oft finden sich hier die Ausgangspunkte und alltäglichen Anregungen für seine Arbeit.

Neben diesen augenblicksgebundenen Stenogrammen beschäftigte sich Ortag aber auch intensiv mit den künstlerischen Möglichkeiten der Buchform (...)« (Rössl)