Die alltägliche Warenwelt verrät heutzutage mehr über den Menschen als das Porträt.
Sie ist Bestandteil unserer Identität, widerspiegelt Träume und Ängste, Gier und
Ausbeutung, Engagement und Gleichgültigkeit. Sie zeichnet ein Bild moderner
Gesellschaftsstrukturen und bewegt sich in einem Spannungsfeld von Individualität
und Kollektivität. Welchen Aufschluss geben uns Waren über Werte, Vorstellungen
und Wünsche, die uns selbst gar nicht bewusst sind?
Wie weit kann man sich selbst in seinen Besitztümern wiederfinden?
Und werden einst gekaufte Massenprodukte nicht irgendwann zu persönlichen
Dingen, an denen man auch emotional hängt oder sind wir bereits der Vorstellung
anheim gefallen, ständig alles neu haben zu müssen?
Die Ware bildet auch den Ausgangspunkt für die Kohlezeichnungen.
Die detailgenaue, fotorealistische Wiedergabe von inszenierten Objekten verwandelt
Dinge in Zeichen, wirft einen kritischen Blick auf das tägliche Leben und auf das
Gesicht des Menschen.
Durch die Übersetzungen von der Idee ins Foto, vom Foto in die Zeichnung und
von der Zeichnung in andere Medien, durchleben die Objekte einen vielfältigen
Verfremdungsprozess, der sich maßgeblich auf das
Ergebnis auswirkt. Kontrolle
und Kontrollverlust innerhalb
des Schaffensprozesses spielen dabei eine große Rolle.