Franz Xaver Ölzant kann auf ein Lebenswerk zurückblicken, das mehr als
sechs Jahrzehnte plastischen und bildhauerischen Schaffens umfasst.
1934 im steirischen Oberzeiring geboren, kam er 1955 an die Akademie
für angewandte Kunst in Wien und studierte bis 1958 bei Hans Knesl
Bildhauerei.
Standen während der Studienzeit figürliche Arbeiten in Stein- und
Bronzeguss im Zentrum, wandte er sich bald danach einem abstrahierten
Menschen- und Naturbild zu, das er Anfang der Sechzigerjahre zu einer
autonomen Sichtweise entwickelte und dem er sich bis heute in
wechselnden Materialien und unter verschiedenen Aspekten widmet.
Ölzants plastische Konzeption beruht auf einer strukturellen Analyse des
Gesehenen, wobei er sein Formenvokabular immer mehr auf die Umsetzung
natürlicher Prozesse ausrichtete. Idee, Prozess und Form standen
in ständiger
Wechselwirkung und erweiterten sich durch additive und serielle
Verfahrensweisen. Steinobjekte, Holzkonstruktionen, Drahtkonzepte,
Aluminiumflächen und Steinsetzungen von der Kleinplastik bis zum
Land-Art-Projekt dominierten ab den Achtzigerjahren.
Franz Xaver Ölzant, der von 1986 bis 2001 als Professor an der Akademie
der bildenden Künste in Wien wirkte, nimmt mit seinem Œuvre in der
österreichischen Bildhauerei und Plastik des 20. Jahrhunderts eine
singuläre Position ein:
Er orientierte sich eher an internationalen
Fragestellungen, die von der
organischen Abstraktion und der
biomorphen Kunst aufgegriffen wurden.