Wolfgang Böhm
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Wolfgang Böhm schöpft aus Bereichen, die hinter dem Schein liegen. Seine Kunst entstammt dem Nichtmateriellen. Sie entwickelt sich aus dem Geistigen. Böhms Malerei entspringt meditativen Akten. Im Malvorgang selbst entdeckt der Künstler die Struktur der Kreativität. Malen wird zum Erkenntnisprozess, zur Reflexion schöpferischer Erfahrung. Böhms Bilder sind Dokumentation dieses meditativen Vorgehens. Die ihnen wesentliche Abstraktion weist ihn auf außerphysische, transzendente Phänomene. Da metaphysische und mystische Erfahrungen nur außerhalb der materiellen Welt erfahrbar sind, und damit außerhalb der üblichen Sinneswahrnehmung stehen, können materialisierte Bildinformationen bloß als Fingerzeige und Wegweiser, unabhängig von ihrem formalästhetischen Eigenwert, für jenes andere genommen werden. Böhms wuchernde Abstraktionen funktionieren aber auch im Sinn eines explorativen Rohrschachtests. Bildinhalte, die der Betrachter zu entdecken vermeint, sind bloß Verhetzungen des Betrachters selbst. Erkennt jener diese Funktion, erlebt er einen Teil von sich selbst . Böhm steht dem Buddhismus nahe, insbesondere der Spielform des Zen. Die Erkenntnistechniken des Zen, die Entkonditionierung der Einbildung, ähneln der Böhmschen Vorgangsweise.
Er zielt hin auf eine Wandlung des Gegenständlichen ins Geistige.
Franz Krahberger