Gottfried Gfrerer

zurück

Samstag, 16. März 2019, 19 Uhr
Konzert 'Polychrome' - Gottfried Gfrerer
"Resonatorgitarre"
Ein Jahr lang hat sich Gottfried David Gfrerer in ein altes unbewirtschaftetes Bauernwirtshaus in den Kärntner Nockbergen zurückgezogen - mit einem Dutzend National Resonatorgitarren aus den 1930-ern, Bleistift und Papier, sowie einem Handyrecorder. Herausgekommen ist dabei sein neues Soloalbum „Polychrome“. Gfrerer hat die Songs in der alten Gaststube live aufgenommen. Geschrieben und eingespielt wurden die Stücke auf den sagenumwobenen Holz-Triolian-Gitarren der Firma National, die nur kurz 1928/29 in Los Angeles, Kalifornien gebaut wurden.
Jedes Lied auf einer anderen Gitarre. Österreichs Grammy Juror und Spezialist für Gitarrensounds Eric Spitzer-Marlyn mischte die Aufnahmen, gemastert wurde anschließend von Kevin Nix in Memphis, Tennessee.
Im Titel „Polychrome“ spiegelt sich Gfrerers Musik wider: Ein genreübergreifender Klangkosmos zwischen Americana wie Blues, Hokum, Ragtime, Hawaii, Swing, frühem Jazz und europäischen Einflüssen wie britisch - keltischen Folk, aber auch Klassik mit den Farben des Impressionismus und der Melancholie des Kärntnerliedes. Er verwebt dabei in schlicht anmutender Virtuosität verschiedenste Spieltechniken von archaischen Slideklängen bis hin zu ausgeklügelten, modernen, polyphonen Fingerstyle – Arrangements. Gfrerer inszeniert damit sein Sammelsurium an zeitlosen Liedern im Soundgewand der 30-er Jahre mit einem Hauch von Italo Western in Cinemascope Format. Seine Texte sind kleine und große Geschichten voller Bilder. Basierend meist auf Nebensätzen, wie Marlene Dietrichs „You never know ahead of time,“ Oliver Hardys „The smell of new - mown hay is in the air“ – es sind die Fußnoten des Lebens, die für ihn die Welt wirklich bewegen. "The wooden Triolians - eine Hommage an die vergessenen Gitarren". Nach dem Hawaii Musiker King Bennie Nawahi und dem „singing Cowboy“ Carl T. Sprague, wurde nun erstmals seit 1929 ein ganzes Album mit diesen Gitarren aufgenommen.
Gottfried David Gfrerer Aufgewachsen in Kärnten. Lebt seit 1986 in Wien und Kärnten. Nach Versuchen als Straßenmusiker begann Gfrerer in Clubs aufzutreten, arbeitete als Studiomusiker und Front- und Sideman in diversen Formationen. 1990 lernte er den Kärntner Schriftsteller Bernhard C. Bünker kennen. Vertonte dessen Kärntner Mundart Texte. 1992 erschien der Tonträger mit Buch „Karntnislei a Grobschtan“. 1996 folgte die CD „Gottfried David Gfrerer“. 1999 wurde er vom irischen Fingerstyle-Gitarristen Eric Roche nach London an das LMI als Workshopdozent eingeladen. Im selben Jahr erschien Gfrerers Album „Stainless Steel“, welches vom Concerto Magazin zum besten Singer/Songwriter-Album des Jahres gewählt wurde.
1999 begann Gfrerer Resonatorgitarren zu erforschen, restaurieren und selber zu bauen. Auf seinem Soloalbum „Scoop & Run“ (2009) sind vor allem Gfrerers selbst gebaute Resonatorgitarren zu hören.
Es folgten Projekte mit nationalen und internationalen Künstlern.
Seit 2016 tritt er ausschließlich solo auf.