Black Market Tune

zurück
Sonntag, 14. Dezember 2014, 19 Uhr
Black Market Tune
Mira Lu Kovacs: Gesang
Paul Dangl: Geige, Gesang
Colin Nicholson: Tastenakkordeon
Christian Troger: Gitarre

Das Quartett Black Market Tune ist ein gelungenes Beispiel für die europaweite Vernetzung ausgeprägter Musikerpersönlichkeiten sowie die Globalisierung des Genres Celtic Folk (das weit mehr ist als Volksmusik und trotzdem nichts mit Kelten am Hut hat). Modern folk music with a Scottish backbone, so charakterisiert Akkordeonist John Somerville das junge austro-schottische Quartett. Zusammengeführt hat die Band Paul Dangl, seines Zeichens lyrisch swingender Violinist und treibender Motor der hiesigen World-Music-Szene, ganz gleich ob er seine Fühler (in etlichen Projekten) nach dem keltischen Westen Europas ausstreckt, in mediterrane Gefilde, zu amerikanischem Newgrass, Balkan & Orient (z.B bei Nim Sofyan) oder versonnenem Jazz & Swing. Sein Studium verschlug Dangl 2004 ins Herz des New Scottish Folk nach Glasgow. In Schottland fand er eine vitale und vibrierende Szene vor, die mit allen möglichen Modernismen jonglierte, mit elektronischen Samples, Latin, vor allem aber mit Jazz. Colin Nicholson ist ein Jungstar dieser Szene und stabiler „Backbone“ unzähliger Bands (z.B. bei Rob Heron & The Tea Pad Orchestra), dessen Akkordeonstil mit verspielter Nonchalance die Extreme des schottischen Idioms, Power und Weichheit, verbindet. Der Südtiroler Christian Troger steht den besten und innovativsten Gitarristen der iroschottischen World-Music in nichts nach und hat schon mit vielen ihrer wichtigsten Musiker zusammengespielt. Nicht unwesentlich zum dezenten Jazzdrall von Black Market Tune trägt die Vokalistin Mira Lu Kovacs, ausgebildete Sängerin mit stilistischer Neugierde in Modern Jazz, Elektronik und Folk, bei. Black Market Tune selbst zeichnet sich durch eine herzhafte Balance zwischen Intro- und Extrovertiertheit, zwischen Softness und Intensität aus, keltoide New Acoustic Music mit anmutigen Twists und sexy Swing. Bei allem Respekt vor den zitierten Traditionen sind die Black Market Tunes leidenschaftlich, chic, lyrisch und cool nicht wegen, sondern trotz ihrer kulturellen Bezüge. Musik, die nicht nur zu Folkfestivals, sondern in die Cocktailbars fremder Galaxien passt.